Wie kann ich die Biene im Frühling beim Nektar- und Pollensammeln unterstützen?

von | 31.03.22 | Bienenwissen

Wenn im März die ersten warmen Sonnenstrahlen den Frühling ankündigen und Frühblüher wie Krokusse, Hyazinthen und Narzissen aus dem Boden sprießen und den Garten allmählich mit einem bunten Blütenteppich überziehen, werden auch die Bienen wieder aktiv. Die zarten Blüten sind die erste Nahrungsquelle der Insekten, und, nach der langen Winterruhe, schlüpfen die weiblichen Winterbienen wieder aus ihrem Stock und machen sich auf ihren ersten Flug. Auch junge Hummelköniginnen zeigen sich bei der Suche nach Futter. Der Frühling legt nun den Grundstein für die Fortpflanzung und somit auch die Entwicklung des Bienenvolkes. 

Jetzt ist die beste Zeit, um die Bienen zu unterstützen, unseren Garten als bienen- und lebensfreundlichen Aufenthaltsort zu nutzen und so zusätzliche natürliche Lebensräume zu schaffen.

Allein in Deutschland gibt es 17 Millionen Gärten, vermutlich ebenso viele Balkone und zusätzlich rund 900.000 Schrebergärten. Genügend Möglichkeiten also, mit einem nahrhaften Blütenbuffet den Artenschwund zu stoppen. Was du tun kannst, um unseren heimischen Bienen zu helfen, erfährst du hier. 

Bienenfreundliche Frühlingsblüher aussäen

Im eigenen Garten erfreuen wir uns nicht nur selber an einer bunten Blütenpracht, sondern bieten, mit der Aussaat und Anpflanzung von Blühpflanzen, Insekten neue Nahrungsquellen und Lebensräume.
Dabei solltest du folgende Hinweise für die Pflanzenauswahl beachten: Statt nichtblühender oder exotischer Pflanzen, ebenso gefüllt blühender Blumensorten wie beispielsweise Zuchtrosen, Pfingstrosen oder Tulpen, die den heimischen Insekten keine Nahrung liefern, wähle verschiedene, einheimische und standortangepasste Blühpflanzen. Wichtige Pollen- und Nektarspender im Frühjahr sind z.B. Zwiebelgewächse wie Schneeglöckchen, Krokusse, Wildtulpen, Traubenhyazinthe, Blaustern oder Narzissen.
Idealerweise verlängerst du das Blütenangebot durch den Anbau von früh-, mittel- und spätblühenden Sorten, so dass von März bis September immer wieder etwas anderes blüht. Selbstverständlich sollte dabei komplett auf bienenschädliche Pflanzenschutz-, Unkraut- und Schädlingsbekämpfungsmittel verzichtet werden.

Auch Städter können einen sinnvollen Beitrag für hungrige Bestäuber leisten, indem sie etwas Blühendes auf ihrer Fensterbank oder in ihrem Balkonkasten anpflanzen. Statt der für Insekten wertlosen Geranien, bieten z.B. Reseden, Knäuelglockenblume, Korn- und Ringelblume, Winden oder die Fächerblume reichlich Nahrung für die Bestäuber. Auch Dachbegrünungen eignen sich, um gezielt Wildpflanzen als Insektennahrung anzubauen.
So entsteht ein vielfältiges Angebot für Honigbienen, Schmetterlinge, Hummeln und die vielen winzigen Solitärbienen.

Inzwischen leisten auch viele bienenfreundliche Kommunen einen wichtigen Beitrag für die Biene, indem öffentliche Flächen wie Parks, Verkehrsinseln oder Straßenränder mit einem artenreichen Angebot an Blühpflanzen versehen werden. Auch für uns ist die hübsche Blütenpracht verlockend: Aber bitte nicht pflücken!

Gehölze im und um den Garten 

Wertvoll für alle blütenbesuchende Insekten ist ein breites Angebot von blühenden Sträuchern und Bäumen, möglichst aus gebietsheimischen Herkünften. Neben Obstbäumen jeder Art, egal ob wild oder veredelt, Spalier oder Hochstamm, bieten Hartriegel, Liguster, Schneeball, Weißdorn und andere ein vielseitiges Nahrungsangebot. Auch blühende Beerensträucher (wie Himbeere, Brombeere, Johannisbeere, Stachelbeere) sind eine wertvolle Nahrungsquelle. Die ersten und somit sehr wichtigen Pollenspender im Frühjahr sind Haselnuss und Kätzchen-Weiden. Auch Kletterpflanzen – z.B. Wilder Wein, Efeu und ungefüllte Kletterrosen – sind zum Teil ergiebige Nahrungsspender.

„Pflegeleichte“ Lösungen sind keine Alternative für die Biene 

In den letzten Jahrzehnten hat der Natur-Garten leider – aus praktischen Gründen – an Bedeutung verloren. Immer häufiger fällt das Argument „Zeitnot“, und, statt aufwendiger Gartenarbeit, sind pflegeleichte Lösungen gefragt. So entstehen vermehrt gepflasterte Steingärten, sogenannte Schottergärten oder komplett versiegelte Betonwüsten – was für die Nahrungssuche der Biene maximal schlecht ist. Zudem bestehen standardisierte Gartenanlagen heute meistens nur noch aus kurzgeschnittenem Zierrasen, vielleicht ein paar Schnitthecken und Metallzäunen. Auch hier sind Blühangebote rar.
Aus Bienensicht gilt für den Garten aber genau das Gegenteil: Je unaufgeräumter und wilder es aussieht, desto besser. Deshalb: Lieber Wiese als akkurat getrimmter Rasen!
Bring deinen Garten wieder zum Blühen und ergänze die bunte Blumenwiese mit einheimischen Sträuchern und begrünten Zäunen. So schaffst du erweiterten Wohnraum für die Biene, andere Insekten, Vögel und sonstige Wildtiere.
Nicht nur hübsch anzusehen, sondern auch bienenfreundlich: Lasse beim Rasenmähen einige Blumeninseln stehen, um Insekten und Kleintieren einen Rückzugsort zu ermöglichen und die Versamung der Blüten zuzulassen. Hier dürfen Brennesseln, Löwenzahn, Gänseblümchen und Giersch wild wachsen und blühen. Nachhelfen kannst du auch mit von Hand gesammelten Wildpflanzensamen aus der umgebenden Landschaft oder einer Blumensaatmischung.
Dass man diese Blumeninseln dann auch nicht alle vier Wochen mähen sollte, versteht sich von selbst. Du wirst staunen, was für eine Farben- und Blütenpracht sich entwickelt.

Ein neues Frühlings-Quartier für die Bienen 

Wohnraum für Hummeln, Wildbienen und Wespen kannst du durch das Aufstellen von Nistkästen und Nisthilfen schaffen. Es muss auch nicht gleich ein riesiges „Bienen- oder Insektenhotel“ sein. Auch mit wenig Aufwand kannst du eine Behausung entweder selber basteln oder als Bausatz kaufen und damit unsere emsigen Blütenbestäuber erfreuen. Wenn es in der direkten Umgebung blüht und das „Hotel“ an einem sonnigen sowie wind- und regengeschützten Standort angebracht wird, nisten sich die Bienen hier gerne ein. Erdnistende Wildbienenarten lieben dagegen einen Bereich mit offenem Boden, sozusagen eine „wilde Ecke“, die ungedüngt und nicht gemulcht sowie unbepflanzt belassen wird. Am wohlsten fühlen sich Bodenbrüter in sandigem Boden.

Ein neues Frühlings-Quartier für die Bienen 

Wohnraum für Hummeln, Wildbienen und Wespen kannst du durch das Aufstellen von Nistkästen und Nisthilfen schaffen. Es muss auch nicht gleich ein riesiges „Bienen- oder Insektenhotel“ sein. Auch mit wenig Aufwand kannst du eine Behausung entweder selber basteln oder als Bausatz kaufen und damit unsere emsigen Blütenbestäuber erfreuen. Wenn es in der direkten Umgebung blüht und das „Hotel“ an einem sonnigen sowie wind- und regengeschützten Standort angebracht wird, nisten sich die Bienen hier gerne ein. Erdnistende Wildbienenarten lieben dagegen einen Bereich mit offenem Boden, sozusagen eine „wilde Ecke“, die ungedüngt und nicht gemulcht sowie unbepflanzt belassen wird. Am wohlsten fühlen sich Bodenbrüter in sandigem Boden.

Mit den ersten warmen Frühlings-Temperaturen auch an die Wasserversorgung der Biene denken!

Auch Bienen haben an heißen Tagen Durst und fliegen Wasserquellen wie den Morgentau auf Pflanzen, Teichufer, Bachläufe oder den Rand von Pfützen an. Steht keine natürliche Wasserquelle oder ein Gartenteich zur Verfügung, kannst du mit einer Bienentränke nachhelfen. Wichtig ist dabei, dass sie an einem windgeschützten, sonnigen Platz aufgestellt wird. Auch solltest du auf einen flachen Einstieg achten – damit die Biene nicht ertrinkt. Beispielsweise können Kieselsteine, Rinde, Stöckchen oder auch Moos als Krabbelhilfe dienen. Auf einem Balkon reicht eine flache Schale aus.

Bienenfreundliche Gemüse- und Kräuterbeete im Frühling anlegen

Klein, aber oho! Auch wenn die Blüten von Gewürz- und Teekräutern oft unscheinbar aussehen, sind die meisten bei Blütensuchern äußerst beliebt und bieten Pollen und Nektar. Voraussetzung ist natürlich, dass wir sie blühen lassen. Wertvolle Gewürzkräuter sind: Salbei, Rosmarin, Lavendel, Pfefferminze, Melisse, Fenchel, Schnittlauch, Dill, Liebstöckel, Majoran, Oregano, Thymian, Borretsch, Beinwell und andere.
Auch im Gemüsebeet fühlen sich die Bienen wohl. Beliebte Nektar- und Pollenspender unter den Gemüsearten sind z.B. Kürbisgewächse wie Zucchini, Kürbis oder Gurken. Auch blühende Zwiebeln, Möhren und Kohlgewächse dienen Insekten als ergiebige Nahrungsquelle.

Du kannst ein Teil der Lösung sein

Ihr seid ein Unternehmen?
Dann könnt Ihr als Unternehmen Verantwortung übernehmen. Sponsert Bienenvölker bei bee society und leistet so als Unternehmen Euren Beitrag zur gesellschaftlichen Verantwortung.
Nachhaltig und unbürokratisch.
Eine Win-Win-Situation für Euer Unternehmen, die Bienen und die Gesellschaft.

Aber auch als Privatperson könnt ihr viel für die Bienen tun. Ein wesentlicher Punkt sind zum Beispiel insektenfreundlich angelegte Gärten, mit verschiedenen Blühpflanzen. Unterstützt die Bienen und die Imker vor Ort durch den Kauf von ihrem regionalen Honig.