Pestizide – wie schädlich sind sie und wie können wir die Biene schützen?

von | 31.01.23 | Bienenwissen

Bienen spielen eine entscheidende Rolle bei der Bestäubung von Pflanzen und tragen damit zur Erhaltung der biologischen Vielfalt und der Produktion von Lebensmitteln bei.  Wie wichtig Sie sind, könnt ihr in unserem Blog nachlesen. Leider ist die Gesundheit der Bienen in den letzten Jahren zu einem großen Problem geworden, und Pestizide sind einer der Hauptfaktoren, die dazu beitragen.
Nicht ohne Grund hat die die EU-Kommission im Januar 2023 eine Strategie für den stärkeren Schutz von Bestäubern präsentiert. Heute soll es darum gehen, warum dieses Thema so wichtig für die Bienen, aber auch Schmetterlinge & Co ist und was man dagegen tun kann.

Wie wirken Pestizide auf Bienen?

Stellt euch vor, ihr sind eine Biene und fliegt von Blüte zu Blüte, um Nektar zu sammeln, genauso wie jeder von uns zur Arbeit fährt. Plötzlich trifft euch eine Giftspur von Pestiziden und fliegen wird zunehmend schwerer. Gleichzeitig verliert ihr die Orientierung und findet nicht mehr in den Bienenstock zurück. Schlimmer noch, das Gift kann sogar das Nervensystem angreifen und ihr seid nicht mehr in der Lage, normal zu arbeiten oder gar zu überleben. Dies ist die traurige Realität für viele Bienen, die täglich mit Pestiziden in Kontakt kommen. 
Pestizide zu nutzen, lässt sich in der Landwirtschaft nicht immer vermeiden. Mittlerweile gibt es Pflanzenschutzmittel für die verschiedensten Anwendungsgebiete. Diese reichen von Schädlingsbekämpfung über Förderung des Pflanzenwachstums bis hin zum Beschleunigen des Reifeprozesses. Unter den deshalb weltweit mit am häufigsten verwendeten Pestiziden sind auch die sogenannten Neonicotinoide. Diese werden dem Saatgut beigemischt und können so eigentlich nicht direkt von den Bienen aufgenommen werden. Allerdings gelangen sie beim Wachstum von Pflanzen bis in die Pollen und den Nektar, was wiederum genauso gefährlich für die Bienen ist, wie das oben beschriebene Szenario. 
Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat in 2021 Neonicotinoide, und weitere Gruppen von Pestiziden mit mindestens genauso chemisch klingenden Namen deshalb in letzter Instanz verboten – es konnte nicht belegt werden, dass sie ungefährlich sind.  

Wie können wir den Bienen helfen?

Die Frage ist, wie die Landwirtschaft nun nachhaltiger und weniger schädlich für die so wichtigen Bestäuber wird. Eine Möglichkeit wäre die Verwendung von Pestiziden, die für Bienen weniger schädlich sind. Vermutlich sogar noch besser ist allerdings die Verwendung von biologischen Methoden zur Kontrolle von Schädlingen. Das könnte den Einsatz von Pestiziden erheblich reduzieren. 
Außerdem kann jeder von uns einen Beitrag leisten, indem wir in unseren Gärten und auf landwirtschaftlichen Flächen bienenfreundliche Pflanzen fördern. Wählt für das Beet oder den Balkon im kommenden Sommer zum Beispiel einfach heimische Pflanzen anstelle von Exoten und Züchtungen mit gefüllten Blüten. Außerdem ist es hilfreich, den Rasen nicht zu oft zu mähen – ideal wären zweimal im Jahr. So können bienenattraktive Pflanzen wie Klee, Gänseblümchen und Löwenzahn zur Blüte kommen. Für den städtischen Balkon empfiehlt sich Thymian, Lavendel oder Borretsch, denn Honigbienen und auch Wildbienen lieben diese Pflanzen. All dies ist förderlich für den Verzicht auf Pestiziden, denn Je mehr Bienen in einer Gegend vorhanden sind, desto weniger Pestizide werden benötigt, um Schädlinge zu bekämpfen.

Du kannst ein Teil der Lösung sein

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Aber auch als Privatperson könnt ihr viel für die Bienen tun. Ein wesentlicher Punkt sind zum Beispiel insektenfreundlich angelegte Gärten, mit verschiedenen Blühpflanzen. Unterstützt die Bienen und die Imker vor Ort durch den Kauf von ihrem regionalen Honig.