Experteninterview: Laura Bahmann

von | 18.04.23 | bee-society

Wir haben ein Interview mit Sportwissenschaftlerin und Wettkampfathlethin Laura Bahmann geführt, und uns über verschiedene Themen rund um Honig ausgetauscht. Viel Spaß!

Hallo Laura! Schön, dass du dir für uns Zeit genommen hast. Erzähle uns doch gerne etwas über dich: Wer bist du und was machst du?  

Ja gerne. Mein Name ist Laura und ich bin 26 Jahre alt. Ich habe Medizintechnik studiert, mich während dieser Zeit aber schon damit beschäftigt, wie man die Gesundheit optimieren kann. Anschließend habe ich dann ziemlich viel im Ernährungsbereich gearbeitet und auch die Lizenz zur Ernährungsberaterin gemacht.

Mit einigen Fitnesstrainer-Lizenzen habe ich mich ebenfalls weitergebildet. Ich habe mich dann außerdem noch dazu entschlossen berufsbegleitend Sportwissenschaft zu studieren, womit ich dieses Jahr fertig werde. Beruflich bin ich momentan in der Nahrungsergänzungsmittel-Branche bei Smaints tätig, dort arbeite ich als Produkt- und Projekt-Managerin.

 

Nebenbei bist du auch noch Wettkampf-Athletin und auf Instagram aktiv. Da braucht es mit Sicherheit Organisationstalent, oder? 

Das stimmt, ja. Ich mache ambitioniert Sport und laufe vor allem Mittelstrecke. Da ist von kürzeren Wettkämpfen bis Halbmarathon alles dabei, allerdings sind mein Steckenpferd die 10 Kilometer auf der Straße. Ich mache aber auch Leichtathletik, normale Wettkämpfe und eigentlich jeden Tag die Woche Sport. Neben einer Vollzeitstelle und Studium braucht es teilweise schon echt viel Organisation, um das alles gut unter einen Hut zu bekommen. Bist jetzt funktioniert das alles aber super.

 

Welche Rolle hat das Thema Ernährung für dich? Das ist als Sportlerin mit Sicherheit wichtig. 

Genau, es spielt natürlich eine sehr große Rolle. Dadurch, dass ich zusätzlich gesundheitliche Einschränkungen wie Diabetes Typ 1 habe, beschäftige ich mich schon lange mit der leistungsorientierten Ernährung. 

Für mich geht es insbesondere darum, wie ich am Wettkampftag oder am Trainingstag meinen Blutzuckerspiegel stabil halten kann und ganz generell meine Leistung optimieren kann. Da kommen wir dann zum Thema Honig, weil das bei mir tatsächlich auch eine große Rolle spielt. 

 

Spannend. Wie genau läuft das dann bei dir ab? Isst du zum Beispiel vor dem Sport ein bisschen Honig? 

So in etwa. Ursprünglich bin ich auf das ganze Thema Honig gekommen, weil ich ihn schon als Kind sehr gerne gegessen habe. Wir haben glücklicherweise ziemlich viele gute Imker in der Umgebung. Gerade bei diesem regionalen Honig habe ich gemerkt, dass immer, wenn ich auch mehr Honig gegessen habe, meine Allergien weniger geworden sind. Da habe ich mir gedacht: Okay, irgendwie muss ich mich jetzt mal mit der Thematik auseinandersetzen, was ich dann auch gemacht habe. 

Ich habe herausgefunden, dass Honig nicht gleich Honig ist. Gerade jetzt in der Heuschnupfen Zeit, hat es gut funktioniert, Honig von dort zu essen, wo ich mich aufhalte. Ich gehe mit meinem Hund viel Gassi und trainiere sehr viel draußen. Früher habe ich dann so stark Heuschnupfen bekommen, dass ich im Sommer teilweise meine Kontaktlinsen nicht mehr tragen konnte. Außerdem habe ich manchmal schlechter Luft bekommen. Regionaler Honig hat da zu einer enormen Verbesserung geführt. Anschließend habe ich mich noch weiter mit der Thematik beschäftigt, insbesondere was das Timing der Nahrungsmittelaufnahme vor Belastungen angeht und wie man eben dafür Honig einsetzen kann. Ich möchte meinen Blutzuckerspiegel längere Zeit stabil halten, aber trotzdem einen schnellen Energie Kick bekommen. Genau das kann ich mit Honig erreichen. Über akademische Studien auf PubMed habe ich mich dann Schritt für Schritt weitergebildet. 

 

Sehr interessantes Thema. Wie kann man sich das dann vorstellen, wie viel Honig isst du ungefähr und wann?

Ich esse meistens 2 Teelöffel am Tag. Man muss immer schauen wie aktiv man ist, denn wenn jemand keinen Sport macht, muss man die Dosierung natürlich anpassen. In meinem Fall würde es wahrscheinlich auch nicht schaden, wenn ich noch mehr essen würde. Ich nehme meistens einen Löffel Honig und etwas Koffein vor dem Training für die optimale Energiezufuhr, und einen Löffel am Abend, bevor ich schlafen gehe. Das ist besonders gut für die Regeneration und hilft gegen meine Allergien. Auch über diese positiven Effekte von Honig während dem Schlaf habe ich einige Studien gelesen, die ich sehr spannend finde.  

 

Du warst letzten Monat in Wettkampfvorbereitung. Ist in solchen Phasen Honig besonders wichtig für dich oder ist das ein Thema, was dich das ganze Jahr beschäftigt? 

Persönlich schaue ich immer, dass der Körper keinen Gewöhnungseffekt hat. Trainingstechnisch mache ich es also abhängig von der Intensität: Wenn ich einen lockeren Dauerlauf mache, esse ich tendenziell weniger Kohlenhydrate, also auch weniger Honig, um meinen Fettstoffwechsel zu trainieren. Wenn ich aber eine anstrengende Einheit vor mir habe, braucht der Körper einfach genügend Glykogen in der Muskulatur, da kommt dann wieder der Honig zum Einsatz. Das muss aber auch jeder ein Stück weit individuell für sich herausfinden. Ansonsten ist Honig in der Heuschnupfen Zeit besonders wichtig für mich. 

 

Achtest du bei Lebensmitteln generell auf die Herkunft oder ist dir das nur bei Honig besonders wichtig?

Tatsächlich kaufe ich nur regional und saisonal ein. Wir haben hier im Ort zum Glück immer einen Wochenmarkt, wo ich zum Beispiel Eier und Gemüse von den Bauern aus der Nähe kaufen kann. Mir ist es wichtig, Lebensmittel von dort zu konsumieren, wo ich mich gerade aufhalte, da ich der Meinung bin, dass es einen großen Einfluss auf den ganzen Organismus hat. Unser Biorhythmus stellt sich darauf ein. Natürlich habe ich auch mal Lust auf Bananen, die nicht saisonal und lokal sind, aber da muss man einfach schauen, dass die Balance stimmt. 

 

Mit Smaints seid ihr Sponsor eines Bienenvolkes. Du hast also auch auf der Arbeit ein kleines bisschen mit regionalem Honig zu tun. 

Das stimmt. Ich möchte demnächst auch mal zu, Jakob, unserem Imker, fahren und mir seine Bienen anschauen. Sein Standort Herzogenaurach ist nicht weit von mir und ich spiele mit dem Gedanken, später privat auch selbst Bienen zu halten. Mein Opa war auch Imker und hat mir als Kind viel gezeigt, deswegen ist es spannend das ganze jetzt aus der heutigen Perspektive zu sehen, gerade weil ich Honig wieder für mich entdeckt habe. 

 

Ich bin mir sicher, dass ich unsere Imker sehr darüber freuen würden. Vielen Dank für das Interview Laura. 

 Gerne!

 

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