Die Aufgaben der Arbeiterbiene

Die Aufgaben der Arbeiterbiene

Welche Aufgaben hat die Biene?

Die Bezeichnung „fleißige“ Biene trägt die Arbeitsbiene, d.h. die weibliche Honigbiene, mehr als verdient. 
Sie putzt, versorgt die Königin und die junge Brut, baut neue Wabenzellen, bewacht den Bienenstock und sammelt Nektar und Blütenpollen. Sie ist rundum beschäftigt und verrichtet trotz ihres relativ kurzen Lebens zahlreiche Tätigkeiten. Sogar in der Nacht und bei Regenwetter arbeitet sie fleißig im Stock.

Das Faszinierende daran ist, dass sie diese Aufgaben instinktiv erfüllt, ohne sie vorher gelernt zu haben – also anders, als es sonst oft im Tierreich zu beobachten ist. 

Abhängig von ihrem Alter übernimmt die Arbeiterin unterschiedliche Aufgaben im und außerhalb des Bienenstocks. Entsprechend wichtig ist ihr Einsatz für das Bienenvolk. Ihre unermüdliche Arbeit bestimmt – neben der Bienenkönigin, die dafür verantwortlich ist, neue Individuen hervorzubringen, indem sie Eier legt – das Überleben des Schwarms.

Zur Erklärung: Insgesamt leben in einem Bienenstock im Sommer etwa 50.000 Tiere zusammen. Pro Volk gibt es eine Königin. Ihre Aufgabe ist es, neben der Fortpflanzung, vor allem für den Zusammenhalt des Volkes zu sorgen. Daneben leben rund 800-1000 Drohnen im Volk. Zur Königin und den Drohnen gibt es mehr Informationen in einem der nächsten Blogartikel. Den überwiegenden Anteil im Bienenvolk stellen die Arbeiterinnen. Mit  nur 12–15 Millimeter Größe sind sie die Kleinsten im Volk, aber die vielseitigsten.

Die unterschiedlichen Aufgaben in der Entwicklung der Arbeitsbiene

Im Laufe ihres Lebens erledigt die Arbeiterin ihre Tätigkeiten nach einer mehr oder weniger festgelegten Reihenfolge. Das bedeutet: Die genannten Altersstufen sind Richtwerte, von denen das Bienenvolk bei Bedarfauch abweichen kann. 
1. bis 3. Tag: Als Putzbiene agiert die Arbeiterin direkt nach ihrem Schlupf. Dabei putzt sie sich selbst und die „Wiegen“ und wärmt die Brut.4. bis 12. Tag: Als Ammenbiene kümmert sich die Arbeiterin zuerst um die ältere Brut und füttert die reiferen Maden. Später versorgt sie auch die Königin und die junge Brut.12. bis 20. Tag: Als Baubiene ist sie für den Bau neuer Wabenzellen zuständig. Die Wachsschuppen entstehen dabei in Drüsen an ihrem Bauch.Um den 20. Tag: Nun übernimmt die Arbeiterin als Wächterin den Wachdienst am Flugloch und verteidigt den Bienenstock.Ab einem Alter von 21 Tagen: Um Nektar und Pollen einzutragen, verlässt die Arbeitsbiene schließlich als Sammelbiene den Stock. Nach etwa 35 Sammelflügen (etwa am 35. Tag) hat die Arbeitsbiene ihren Soll erfüllt und stirbt. Das hat unmittelbar damit zu tun, dass die Arbeitsbienen – wie der Name schon sagt – sehr viel arbeiten und auch nicht schlafen, sondern nur kurz ruhen.

Der Lebenszyklus einer Arbeitsbiene (im Sommer)

1. Die Putzbiene
Das Arbeitsleben einer Biene beginnt mit dem Reinigen ihrer eigenen Zelle, aus der sie geschlüpft ist. Das heißt, kurz nachdem die Biene ausgeschlüpft ist, beginnt sie sofort damit, (hinter sich) aufzuräumen, damit die Zelle wieder genutzt werden kann. Sie säubert aber nicht nur ihre eigene Zelle, sondern putzt sich durch den ganzen Stock und lernt so ihr Zuhause kennen. Dabei versieht sie die Zellen mit
einem dünnen Propolisfilm, um sie für die neue Eiablage der Königin herzurichten. Denn die Königin legt nur in saubere Zellen ein neues Ei. Die Tätigkeit der Putzbiene führt die Arbeiterin knapp drei Tage lang aus. Danach beginnt sie mit dem Füttern der älteren Bienenlarven.

2. Die Ammenbiene
Durch ihre vorherige Tätigkeit als Putzbiene kennt die Arbeitsbiene den Stock bereits sehr gut und weiß, wo sie den benötigten Pollen und Honig findet, um damit nun die älteren Laven zu versorgen. Mit sieben bis 14 Tagen ist die Biene in der Lage, auch die jüngere Brut und die Königin gut zu versorgen. Denn in dieser zeit sind die Futtersaftdrüsen in ihrem Kopf optimal ausgebildet und produzieren einen hochwertigen Futtersucht, der Eiweiße, Fette, Vitamine und Mineralstoffe enthält. Erst mit diesem Futtersaft kann die Ammenbiene die Jungmaden füttern. Jede Made wird bis zu ihrem dritten Lebenstag grundsätzlich nur mit diesem Futtersaft gefüttert. Erst danach bekommt der Nachwuchs, sofern sich keine Königin aus ihnen entwickeln soll, eine andere Kost – nämlich Honig und Pollen.

3. Die Baubiene
Anschließend beginnt die Biene mit dem Bau von Wachswaben. Für diese Aufgabe ist sie im Alter von 12 bis 16 Tagen gut geeignet. Denn ab dem zwölften Tag entwickeln sich in ihrem Hinterleib die Wachsdrüsen. Erst wenn diese vollständig ausgereift sind, ist die Arbeiterin in der Lage, Wachs zu produzieren. Dieses schwitzt sie in Form von Wachsplättchen aus. Die fertigen Wachsplättchen, die am Hinterleib zwischen den Schuppen „hinausgeschoben“ werden, führt die Biene anschließend zu ihren Mundwerkzeugen. Dort befindet sich die Mandibulardrüse, mithilfe derer ein Sekret zur weiteren Wachsbearbeitung gebildet wird. Eine gut genährte Biene kann bis zu acht Wachsplättchen pro Tag produzieren.

4. Die Wächterbiene
Im Alter von mindestens 16 Tagen wird die Arbeiterin zur Wächterin. Ihre Futtersaft- und Wachsdrüsen bilden sich zurück. Dafür hat sich ihre Giftdrüse in den vergangenen Tagen weiterentwickelt. Erst jetzt kann sie stechen. Vorher setzt sie ihren Stachel nicht ein, obwohl sie bereits mit ihm geschlüpft ist. Ihr neuer „Beruf“ als Wächterbiene ist also von der Entwicklung der Giftdrüse abhängig. Erst wenn diese komplett gefüllt ist, kann die Biene ihre Aufgaben als Wächterin beginnen. Dann hält sie sich am Einflug auf und kontrolliert jene Bienen, die in den Stock hinein wollen und hält ungebetene Gäste, wie zum Beispiel Wespen, davon ab, in den Stock einzudringen. 

5. Die Sammelbiene
Die letzte Station der inzwischen erfahrenen Arbeitsbiene ist die der Sammelbiene. Nach ihren zahlreichen Metamorphosen übernimmt sie nun den wichtigsten Job in ihrer „Karriere“: Als Honigbiene auszufliegen und die benötigten Grundstoffe für die Versorgung des Bienenvolkes zu finden und zu sammeln. Dabei handelt es sich um Nektar als Zucker- und damit Energiespender, um Pollen als Proteinquelle beispielsweise für den Aufbau von Zellen und Muskeln, und um Wasser zum Verdünnen des Honigs und Baumharz. Das Baumharz wird von den Bienen mit weiteren Stoffen zu Propolis umgewandelt. Zudem ist die Sammelbiene für die Verarbeitung von Nektar und Pollen zuständig. 
Für ihre finale Tätigkeit hat sich ihre Futtersaftdrüse nun komplett umgebaut. Damit veredelt sie den eingesammelten Nektar mit Enzymen und Aminosäuren, um daraus Honig herstellen zu können. Als Instrumente nutzt sie ihre Sammelbeine (zum Pollensammeln), anhand des Saugrüssels und der Honigblase nimmt sie Nektar auf.

Mithilfe des Schwänzeltanzes kommuniziert die Sammelbiene auf den Waben mit den anderen Sammelbienen. Durch die dabei entstehenden Vibrationen gibt sie Informationen über die Art-, Entfernung und Flugrichtung einer lohnenswerten Sammelquelle an.

Bereits nach sechs Wochen endet das arbeitsreiche Leben der Honigbienen. Lediglich im Herbst geborene Arbeitsbienen werden bis zu neun Monate alt, da sie die Königin den Winter über versorgen. Dann stellt diese das Eierlegen ein, sodass es auch keine Brut mehr gibt, die gefüttert werden muss. Bei unter zehn Grad Außentemperatur bleiben die Bienen in der kalten Jahreszeit nun im Stock und wärmen sich gegenseitig. Die Winter-Arbeitsbienen haben ab also nur noch die Aufgabe, das Volk wärmend durch den Winter zu bringen. 

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Was würde passieren, wenn die Biene nicht mehr bestäuben würde?

Was würde passieren, wenn die Biene nicht mehr bestäuben würde?

Was würde passieren, wenn die Biene nicht mehr bestäuben würde?

Bereits im Kindesalter wird uns beigebracht, dass man Dank der Biene den leckeren Honig auf seinem Frühstücksbrot genießen kann. Doch hinter dem fleißigen Insekt steckt so viel mehr. Denn um überhaupt Honig produzieren zu können, muss die Biene von Blüte zu Blüte fliegen, um Nektar und Pollen zu sammeln. Hierbei bestäubt sie ganz nebenbei die verschiedensten Pflanzen. Wie diese Bestäubung funktioniert und warum sie so wichtig für die Umwelt und den Menschen ist, erfährst du, wenn du weiterliest. 

Wie funktioniert die Bestäubung durch die Biene?

Um die Wichtigkeit der Bestäubung zu verstehen, wollen wir uns erstmal anschauen, wie das Ganze denn überhaupt funktioniert.
Die Biene fliegt nicht planlos von einer Pflanze zur nächsten, sondern ist auf der Suche nach Pollen und Nektar, ihrer Nahrungsgrundlage. Sobald sie auf einer Blüte gelandet ist, kriecht sie tief hinein und beginnt mit Hilfe ihres Rüssels den Nektar aus der Blüte zu saugen. Hierbei bleibt der Pollen der Blüte an ihrem Haarkleid hängen und wird zudem mithilfe ihrer „Pollenhöschen“ geerntet und an den Hinterbeinen gesammelt. Wenn die Biene nun weitere Pflanzen ansteuert und hinein krabbelt, überträgt sie den Blütenstaub auf das weibliche Pflanzenorgan der nächsten Blüte und bestäubt sie somit. Durch die Bestäubung können jetzt Samenkörner heranreifen, mit welchen sich die Pflanze weiterverbreiten kann.

Wie unterscheidet sich die Bestäubung durch Honig- und Wildbienen?

Eine berechtigte Frage, die wir uns jetzt stellen, ist wie sich die Bestäubung durch Honig- und Wildbienen unterscheidet. Dank ihrer mittleren Größe und ihres mittellangen Rüssels ist die Honigbiene besonders anpassungsfähig und kann als generalistischer Bestäuber mit diversen Blütenarten zurechtkommen. Bei den Wildbienen sieht das Ganze aber etwas anders aus. Denn schon allein, was das Aussehen angeht, unterscheiden sich die etwa 600 in Deutschland heimischen Wildbienenarten sehr. Von schwarz, bis schwarz-gelb oder rötlich-braun gefärbt, zu pelzig oder wenig behaart, mit kurzem oder langem Rüssel. Auch bei der Nahrungssuche entfernen sich Wildbienen nur etwa 70 bis 500 Meter von ihrem Nest und sind auf einige wenige Pflanzenarten spezialisiert. Die Honigbiene hat im Vergleich hierzu einen weitaus höheren Aktionsradius von mehreren Kilometern. Unter allen Bestäubern ist die Honigbiene somit von größter ökologischer Bedeutung, denn fast 80% aller Nutz- und Wildpflanzen werden von ihr bestäubt.

Was leistet die Bestäubung durch die Biene für uns und unsere Umwelt?

Die Biene ist das drittwichtigste Nutztier nach Rind und Schwein, und das nicht umsonst. Denn rund zwei Drittel unserer Lebensmittel hängen in direktem oder indirektem Wege von ihrer Bestäubung ab. Von 100 Pflanzenarten die mehr als 90% der menschlichen Nahrung sicherstellen, werden rund 71 davon durch Bienen bestäubt. Ohne die Biene müssten wir also auf eine Diversität an Obst und Gemüse verzichten. Die Bestäubung hat außerdem einen wesentlichen Einfluss auf die Qualität von Obst und Gemüse. Durch Bienen bestäubte Erdbeeren sind beispielsweise schwerer und weisen weniger Mängel auf, weshalb auch ihr Handelswert um über 50 Prozent höher ist als bei künstlich befruchteten Pflanzen.) In Zahlen gefasst gelten Bienen als Nutztiere, die der deutschen Wirtschaft jährlich etwa 3,8 Milliarden Euro einbringen. Dabei leisten sie einen wesentlichen Beitrag für die Umwelt, indem sie die Fortpflanzung zahlreicher Blüten- und Nutzpflanzen sicherstellen. Durch die verbesserte Fruchterzeugung bei Wildpflanzen steigt auch das Nahrungsangebot für viele Insekten, Vögel, Säugetiere und Fische und ein direkter Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität wird geleistet. Doch nicht nur Wildtiere, sondern vor allem auch wir Menschen haben der Biene eine ausgewogene Ernährung zu verdanken. Denn ohne Tomaten, Kürbisse, Zucchini, verschiedenes Steinobst und vieles mehr, müssen wir nicht nur auf leckeren Apfelkuchen, sondern auch auf viele andere Leibspeisen verzichten.

Was bedeutet ein Wegfall der Bestäubung durch die Biene für uns?

Doch was passiert nun tatsächlich, wenn die Biene nicht mehr bestäuben würde? Die erste logische Schlussfolgerung sind Ernteausfälle, denn bis zu 75 Prozent unserer Kulturpflanzen wären ohne eine Bestäubung von einem Produktivitätsrückgang betroffen oder würden sogar keinerlei Früchte tragen. Dabei handelt es sich nicht nur um beliebte Obst- und Gemüsearten auf unserem Speiseplan, wie Äpfel, Blaubeeren und Tomaten, sondern auch einige Futterpflanzen für die Fleisch- und Milchproduktion. Durch die geringere Ernte und Lebensmittelproduktion, müssten wir langfristig mit höheren Kosten für Verbraucher*Innen rechnen. Denn von Ernterückgängen sind nicht nur Obst- und Gemüsebauern betroffen, sondern möglicherweise ganze Industrien weiterverarbeiteter Produkte, beim feinen Obstler und dem leckeren Apfelsaft erst angefangen. Auch diverse Jobs in der Produktionskette dieser Güter könnten durch einen Wegfall der Bestäubung durch die Biene gefährdet werden. Der UN-Weltrat für Biologische Vielfalt warnt bereits jetzt vor schwerwiegenden Konsequenzen für die Nahrungsmittelsicherheit bei einem weiteren Rückgang von Bestäubern, da die mit den Ernteausfällen verbundene Mangelernährung zu 1,42 Millionen zusätzlichen Todesfällen pro Jahr führen könnte. Durch Knappheiten könnten somit viele weltweite Krisen ausgelöst oder verschärft werden. Aber nicht nur wir Menschen blicken ohne die Bienen schweren Einbußen entgegen, sondern besonders auch unsere Umwelt würde in Mitleidenschaft gezogen werden. Ohne die Bienen könnten sich Wildgewächse kaum fortpflanzen, was wiederum für verschiedene Tiere den Verlust von Nahrung und Wohnstätte bedeuten würde. Unser Ökosystem würde somit innerhalb kürzester Zeit ins Ungleichgewicht geraten.

Ein Blick in die Zukunft

So utopisch wie dieses Szenario klingt, ist es leider nicht weit von der Realität entfernt. Das Bienensterben ist nun schon seit Jahren ein Problem, mit dem wir konfrontiert sind. Es gibt immer weniger natürliche oder naturnahe Lebensräumen für Bestäuber und die Belastung durch menschengemachte Chemikalien steigt. In den vergangenen Wintern lag die Sterberate bei Honigbienenvölkern in Europa im Durchschnitt bei etwa 20 Prozent, und der Bestand an Bienen und anderen Bestäubern geht weltweit zurück. Doch das Bewusstsein für die Bedeutung der fleißigen Tiere wächst, und um an die Bedeutung der Biene für die Menschheit zu erinnern, haben die Vereinten Nationen den 20. Mai als Weltbienentag ausgerufen. Aber das ist erst der Anfang, von dem was getan werden muss, da die Bedrohungen, denen Honigbienen und wild lebende Bestäuber ausgesetzt sind, real, signifikant und komplex sind.

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