Imkerei und moderne Technik – geht das?

Imkerei und moderne Technik – geht das?

Imkerei und moderne Technik – geht das?

In unserem Projekt bee-society.digital dreht sich alles darum, digitale und intelligente Lösungen für die traditionelle Imkerei zu entwickeln. Für viele passen Imkerei und Technik auf den ersten Blick wahrscheinlich genauso gut zusammen wie Ketchup und Müsli. Allerdings bietet die Kombination aus Imkerei und moderner Technik eine gewinnbringende Chance für eine optimierte Bienenhaltung. Genau deshalb möchten wir dir die Hintergründe zu unserer Recherche des Projekts bee-society.digital aufzeigen. Einige Auszüge aus dem Interview mit unserem Entwickler Nic gewähren euch spannende Einblicke in die noch unausgeschöpften Lösungen von morgen. 

Die Motivation hinter unserer Recherche war es, eine Antwort darauf zu finden, wie man Imker:innen mit digitalen, intelligenten Lösungen bestmöglich unterstützen kann. Weiterhin war es unser Ziel herauszufinden, welche Projekte und fertige Lösungen bereits existieren. 

Vor Beginn der Recherche hatte Nic bereits einige Thesen aufgestellt. Unser Thesen-Check fasst die Thesen und Rechercheergebnisse nochmal prägnant für euch zusammen: 

1.  Es gibt noch wenig Forschung und fertige Lösungen

Teils, teils!

Es zeigt sich, dass es bereits diverse Forschungsprojekte zu dem Thema gibt. Diese Untersuchungen fallen unter den Begriff Precision Beekeeping – also dem Sammeln und Auswerten von Daten über die Bienenvölker, mit dem Ziel die Produktivität der Bienen zu steigern und gleichzeitig den aktiven Eingriff in die Bienenstöcke so weit wie möglich zu reduzieren. Allein in dem Artikel Toward an intelligent and efficient beehive: A survey of precision beekeeping systems and services wurden 86 verschiedene Publikationen zum Thema Precision Beekeeping betrachtet. Das zeigt, dass Precision Beekeeping immer noch ein aktuelles und wachsendes Gebiet ist. Leider ist es schwierig, den Fortschritt von Precision Beekeeping zu verfolgen, weil viele Forschungsgruppen spontan von der Bildfläche verschwinden, ihre Ergebnisse nicht veröffentlichen oder versuchen, ein Business zu starten.

2.  Es könnte möglich sein, das Schwarmverhalten der Bienen mit ausreichender Sensorik und Datenauswertung/ künstlicher Intelligenz vorherzusagen. 

Richtig!

Insgesamt gibt es rund 13 Artikel zum Thema Schwarmvorhersage. Dabei sticht der Artikel A Preliminary Study of Sounds Emitted by Honey Bees in a Beehive besonders heraus. Die Forscher:innen zeigen, dass sie in der Lage sind, das Schwärmen mit 90%iger Wahrscheinlichkeit, durchschnittlich 22 Tage im Voraus, vorhersagen zu können. Dafür messen sie die Vibrationen innerhalb des Bienenstocks. Bestimmte Frequenzen deuten auf ein anstehendes Schwärmen hin. Auch wenn diese Ergebnisse auf den ersten Blick sehr vielversprechend sind, gibt es unterschiedliche Reaktionen. Die Standardabweichung der durchschnittlich 22 Tage ist nicht angegeben und nach dem ersten Schwärmen des Jahres kommt es zu einer stark erhöhten Zahl falscher Ergebnisse. Außerdem stellt sich die Frage: Wollen (Hobby-)Imker:innen überhaupt ihre Bienenstöcke mit allen möglichen Sensoren ausstatten, um Hilfe bei der Überprüfung ihrer Bienen zu bekommen? Oder genießen sie die technikfreie Zeit und den regelmäßigen Kontrollgang sowieso? Diese Fragestellung hat uns nach der Recherche auf die Idee gebracht, eine Umfrage für Imker:innen zu erstellen, um genau das herauszufinden.

3.  Es könnte möglich sein, die Umgebung per Satellitenbildern/Kartendaten zu analysieren und, basierend darauf, den Standort für Bienenvölker zu optimieren.

Unklar!

Zum Thema Standortoptimierung gibt es nicht sehr viele Projekte. Hier zeigt sich besonders, dass diese nicht so leicht umsetzbar ist. Ein Projekt, das sehr vielversprechend klang, ist ‚PASST‘ (Precision Apiculture Supported by Space Technologies), das mithilfe von Satellitenbildern die Standortfindung unterstützen will. Auch hier ist leider das letzte Update zu dem Thema bereits 2019 erschienen.

Fazit

Weitere Erkenntnisse aus der Recherche waren, dass sich verschiedene Bienenvölker aufgrund ihrer Einzigartigkeit  zu verschiedenen Jahreszeiten unterschiedlich verhalten. Deswegen braucht man theoretisch über das ganze Jahr Daten von vielen verschiedenen Völkern. Dieser Datensammlungs-Prozess kann sehr mühsam und langwierig sein.  Außerdem sind Ergebnisse aus Publikationen schwer zu replizieren, da kleine Unterschiede im experimentellen Setup (z.B. wo genau die Sensoren angebracht sind) Auswirkungen auf die Ergebnisse haben können. Viele Artikel gehen auch oft nicht auf den genauen experimentellen Aufbau ein. Hinzu kommt, dass in 70% aller Artikel weder der Energieverbrauch noch die Kosten erwähnt werden, obwohl beides wichtige Faktoren sind. Abschließend lässt sich festhalten: Es gibt zwar schon Unternehmen, die derartige Lösungen anbieten, allerdings gibt es noch keine Lösung, die sie großflächig durchgesetzt hat. Eine Lösung, die auf den ersten Blick einen sehr guten Eindruck macht, ist zum Beispiel die BuzzBox, die aus dem Open Source Beehives Project entstanden ist. Das Feedback der Nutzer:innen ist hier aber gemischt und es ist auch nicht ganz klar, was der aktuelle Stand des Produkts ist.
Insgesamt hat die Recherche vor allem eine Frage aufgeworfen: Wollen (Hobby-)Imker:innen überhaupt mehr digitale Unterstützung und wenn ja, welche? Aufgrund dessen haben wir uns vor einiger Zeit dazu entschieden, eine Umfrage zu starten. Über die Ergebnisse berichten wir euch in unserem nächsten Blogbeitrag. 

Verwendung für den Menschen

Während Propolis für die Bienen als Bau- und Abdichtungsmaterial dient, ist es für den Menschen noch auf viele weitere verschiedene Arten anwendbar. Man unterscheidet bei unseren Anwendungsbereichen zwischen der äußeren und der inneren Anwendung. Die äußere Anwendung beschreibt das Auftragen auf der Haut, um diese zu pflegen oder bei Verletzungen bei der Heilung zu unterstützen. Propolis wird oft als wahres Allheilmittel angepriesen und kann bei Hautunreinheiten, kleineren Verbrennungen, Ekzemen, Lippen- und Zahnfleischreizungen sowie rheumatischen Beschwerden lindernd wirken. Für eine solche Anwendung gibt es das Mittel als Salbe zu kaufen. Die innere Anwendung beschreibt den Verzehr der Mischung, was das Immunsystem stärken, die Darmfunktion regeln und Erkältungskrankheiten präventiv vorbeugen kann. Außerdem kann Propolis laut Studien antimikrobiell gegen zahlreiche Bakterienarten wirken und ist somit ein hilfreiches Mittel um Mikroben auszuschalten, noch bevor sie sich im Organismus breit machen. Man kann also darauf schließen, dass eine dauerhafte Anwendung von Propolis, vor allem eine innere Anwendung, durchaus Sinn machen würde. Aus diesem Grund gibt es Propolis in verarbeitet in Tabletten, Kapseln, Salben und Kosmetik in verschiedensten Reformhäusern und Bioläden zu kaufen, wobei euer lokaler Imker selbstverständlich die nachhaltigste Anlaufstation ist.

Risiken und Nebenwirkungen

Zwar scheinen die positiven Eigenschaften von Propolis stark zu überwiegen, jedoch sollten trotzdem die Gefahren einer Allergie nicht außer Acht gelassen werden. 4,2% der Bevölkerung erfahren allergische Reaktionen durch das Naturprodukt. Wer also auf Bienen- und Wespenstiche allergisch reagiert oder schwanger ist, sollte eventuell auf eine Anwendung verzichten. Stillenden und Schwangeren wird auch abgeraten, Propolis zu nutzen.
Falls du allerdings nicht zu den genannten Risikogruppen gehörst, ist die Wahrscheinlichkeit von der Einnahme von Propolis profitieren zu können hoch. Wir von der Bee Society arbeiten mit zahlreichen Imkern zusammen, um den Bienen eine sichere Umgebung zu gewährleisten, damit sie das Propolis nicht nur für uns, sondern auch für sich produzieren und nutzen können. Unterstütze uns bei unserem Vorhaben, eine gesündere und bienenfreundliche Umgebung zu schaffen.

Du kannst ein Teil der Lösung sein

Ihr seid ein Unternehmen?
Dann könnt Ihr als Unternehmen Verantwortung übernehmen. Sponsert Bienenvölker bei bee society und leistet so als Unternehmen Euren Beitrag zur gesellschaftlichen Verantwortung.
Nachhaltig und unbürokratisch.
Eine Win-Win-Situation für Euer Unternehmen, die Bienen und die Gesellschaft.

Aber auch als Privatperson könnt ihr viel für die Bienen tun. Ein wesentlicher Punkt sind zum Beispiel insektenfreundlich angelegte Gärten, mit verschiedenen Blühpflanzen. Unterstützt die Bienen und die Imker vor Ort durch den Kauf von ihrem regionalen Honig.

Was leistet der Imker für die Gesellschaft?

Was leistet der Imker für die Gesellschaft?

Was leistet der Imker für die Gesellschaft?

Wieso ist der Beruf so wichtig für die ganze Welt?

Wo keine Biene leben kann, fängt die moderne Wüste an!

Die Biene spielt in der Ökologie eine extrem wichtige Rolle, die weiten Kreisen der Bevölkerung leider bis heute nach wie vor unbekannt ist und von vielen zu wenig beachtet wird.

Dabei leistet sie, als wichtigstes Bestäubungsinsekt, in der Landwirtschaft und für die Artenvielfalt der Natur, unverzichtbare Dienste: Über 75 Prozent aller Nutz- und Kulturpflanzen in Europa sind auf die Bestäubung durch Bienen angewiesen. Die Verfügbarkeit eines Großteils der Nahrungsmittel wie viele Obst- und Gemüsesorten, aber auch Nüsse und Öle, haben wir der Biene zu verdanken. 
Ihre Bedeutung für die 2000 bis 3000 heimischen wildwachsenden Blütenpflanzen, die wiederum Nahrungsgrundlage für eine Vielzahl von Vögeln und anderen Wildtieren sind, ist unermesslich. 

Wenn also die Urbeziehung zwischen Blüte und Biene als Ökosystem erkannt wird, ist klar, dass dieses gestört ist, sobald die Bienen fehlen. Dieses Gleichgewicht zu erhalten, kann nur gelingen, wenn wir uns um eine größtmögliche Ansiedlung von Bienenständen in der Landschaft bemühen.

Umgekehrt gilt: Wo die Landschaft blütenarm geworden und kein ausreichendes Nahrungsangebot vorhanden ist, findet die Honigbiene auch keinen Lebensraum. 
Diesen zu ermöglichen und sich für den Erhalt der Biene einzusetzen, ist deshalb nicht nur für die Zukunft der Biene lebensnotwendig, sondern auch in erheblichen Maße für uns. Das Aussterben der Biene hätte verheerende Auswirkungen auf unsere Nahrungsangebot, unsere und auch die Gesundheit unserer Tiere sowie unsere Wirtschaft.

Demzufolge erklärt sich auch die besondere Bedeutung der Imkerei für unsere Gesellschaft:

Die vielseitigen Aufgaben des Imkers:

Die Imkerei wird bei vielen vor allem als Hobby oder Freizeitbeschäftigung angesehen. Dabei ist die Imkerei schon seit langem eine Berufsausbildung, die hohe Einsatzbereitschaft und selbstständiges Arbeiten verlangt.

Die Aufgaben eines Imkers reichen von der Arbeit des „Tierpflegers“, d.h. sein Engagement für der Haltung, die Pflege und Vermehrung von Honigbienen, die Unterstützung ihrer Bestäubungstätigkeit bis hin zur Produktion und dem Verkauf ihrer wertvollen Produkte wie Honig, Wachs, Pollen und Bienengift. Keine Kleinigkeit, wenn man bedenkt, dass ein richtiger Berufsimker mehrere hundert Bienenvölker „hütet“.

Neben der Förderung der Bienenhaltung zählt außerdem das Engagement für die Gestaltung und Erhaltung unserer Kulturlandschaft zu einer der wichtigen Gemeinschaftsaufgaben aller Imker*innen. Teil der Arbeit aller Imker*innen des Deutschen Imkerbundes e.V. und auch weltweit, ist es deshalb, zusammen mit anderen im Naturschutz tätigen Organisationen und Verbänden, einerseits zur Aufklärung über die Bedeutung der Honigbiene in der Öffentlichkeit beizutragen und andererseits die Artenvielfalt unserer Natur zu erhalten. Der ständige Dialog mit den Bundes- und Länderministerien, den Verwaltungen in den Städten und Gemeinden und allen Möglichkeiten der Öffentlichkeitsarbeit gehört also auch dazu.

Die Haltung und Versorgung der Bienen

Der Imker hält seine Bienenvölker in künstlichen Nisthöhlen, den Bienenstöcken, in denen Brutnest und Honigvorräte vor Witterungseinflüssen und den Räubereien anderer Tiere geschützt sind. Im Wesentlichen besteht seine Tätigkeit in der Kontrolle von Brut, Futter, Sicherheit, Schwarmverhalten und Gesundheit der Bienenvölker, der Ernte sowie Weiterverarbeitung der Bienenprodukte.

Bienenvölker reproduzieren

Was die Vermehrung der einzelnen Bienenvölker betrifft, läuft ohne die Bienenköniginnen gar nichts in dem Kasten. Diese sorgt als einziges geschlechtsreifes Weibchen für Nachkommen und steuert das Bienenvolk durch bestimmte Duftstoffe. Ohne eine Königin gibt es keine neuen Bienenvölker. Deswegen ist für den Imker das Heranzüchten neuer Bienenköniginnen essenziell wichtig.

Und weil es für die neuen Bienenvölker natürlich Platz und neue  Behausungen bzw. Bienenstöcke braucht, zählt außerdem zu seinen Aufgaben, diese zu bauen oder ggf. zu reparieren. Die meisten Imker verfügen also auch über ein nützliches handwerkliches Geschick.

Bienenprodukte gewinnen (und vermarkten)

Anschließend gehört auch die Gewinnung und Vermarktung von Honig mit zu den Aufgaben des Imkers. Kaufmännische und betriebswirtschaftliche Aufgaben sind insofern auch Teil seines Arbeitsalltags und diese Grundkenntnisse im wahrsten Sinne des Wortes „Gold wert“. Denn unseren wertvoller Honig würde es ohne den Imker nicht geben.

Bienen versorgen

Nach der Honig-Ernte kümmert sich der Imker natürlich auch darum, dass seinen Bienen selbst genügend Nahrung für den Erhalt ihres Volkes bleibt.
Er kontrolliert ständig, wie sich ein Bienenvolk in seiner Obhut entwickelt: Wird es von Schädlingen oder Krankheiten bedroht? Hat es genug Arbeiterinnen? Macht ein Unwetter dem Bienenstock zu schaffen? Wie lässt sich auch bei ungünstiger Witterung eine gute Bestäubungsleistung erzielen und die Bestäubungsrate allgemein optimieren.

Fazit

Der Imker und die Imkerin leisten mit ihrem Einsatz für die Honigbiene – eines unserer wichtigsten Nutztiere – einen unverzichtbaren Beitrag zum Wohle der Allgemeinheit.
Ihr Engagement muss deshalb noch mehr Beachtung finden.

Denn damit unsere Bienen weiterhin wertvolle Arbeit leisten können, brauchen sie dringend unsere Unterstützung.

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Unser Ziel mit bee-society.digital

Unser Ziel mit bee-society.digital

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bee-society.digital 

Die Entwicklung einer App mit digitaler Sprachassistenz

Habt ihr euch auch schon mal gefragt, wie Imker:innen eigentlich den Überblick darüber behalten, was bei ihren Bienenvölkern so vor sich geht? Papierstockkarten stellen wohl die simpelste Variante für Imker:innen dar, um alle relevanten Informationen festzuhalten. In Deutschland ist es sogar so, dass jede Behandlung, die am Bienenstock durchgeführt wird, zwingend dokumentiert werden muss. Neben der Frühjahrsbeurteilung lässt sich dank der Stockkarten beispielsweise zusätzlich noch der Wabensitz, der Schwarmtrieb oder das Temperament der Bienen erfassen. 

Papierstockkarten sind zwar günstig, allerdings bringen sie auch einige Nachteile mit sich: Sie werden bei Regen nass, kleben zusammen und mit defektem Stift kann nichts notiert werden. Befestigt man die Stockkarten direkt am Bienenstock, wird einer außenstehenden Person im Fall eines Diebstahls Zugang zu allen relevanten Informationen des Bienenvolkes ermöglicht. Bringt man die Papierstockkarte jedes Mal erneut mit, berichten Imker:innen jedoch darüber, diese häufig Zuhause zu vergessen. 

Wie man sieht, gibt es noch keine perfekte Lösung, um die Handhabung der Stockkarte zu vereinfachen. Eine Umfrage der bee-society gUG, welche mit vierzig Hobby- und Nebenerwerbsimker:innen durchgeführt wurde, ergab, dass sich rund 70% der Befragten mehr digitale Unterstützung beim Imkern wünschen. Uns von der bee-society gUG stellte sich also die Frage, wie wir Imker:innen für die Probleme mit der Papierstockkarte eine Lösung anbieten und gleichzeitig einen digitalen Mehrwert schaffen können.

Dafür möchten wir eine App mit digitaler Stockkarte entwickeln. Wir streben also eine Fusion von traditioneller Imkerei und digitaler Unterstützung für die Imker:innen von morgen an!Denn alle Nachteile, die sich aus der Verwendung von Papierstockkarten ergeben, haben digitale Stockkarten nicht: Da man das Mobiltelefon sowieso meist dabei hat, spielt das Vergessen der Stockkarte eine untergeordnete Rolle. Außerdem können mittels einer digitalen Stockkarte viele Informationen unterschiedlicher Dokumente an einer Stelle zentral zusammengetragen werden. 

Apps auf dem Handy stellen Imker:innen aber auch vor ein Problem: Man trägt während des Imkerns häufig Handschuhe und hat zudem Werkzeug in der Hand, um am Bienenstock zu arbeiten. Demnach gestaltet es sich allgemein schwierig Notizen zu machen – egal ob auf Papier oder auf dem Handy. Genau deshalb möchten wir eine App mit digitaler Sprachassistenz programmieren. Die bereits angeführte Umfrage der bee-society gUG stützt die Notwendigkeit unseres Vorhabens: Knapp 80% der befragten Imker:innen würden eine digitale Sprachassistenz während des Imkerns als hilfreich empfinden.

Die Softwareentwicklung einer solchen App soll in den nachfolgend genannten Stufen geschehen: 

Stufe 1: App mit einfacher Spracherfassung und -ausgabe

Der Hauptnutzen der App soll bereits im ersten Schritt umgesetzt werden: Eine digitale Sprachassistenz soll es Imker:innen ermöglichen, akustisch vorgegebene Fragen in gesprochener Form zu beantworten, die gegebenen Antworten zu dokumentieren und abhängig von der gegebenen Antwort weitere, passende Folgefragen zu beantworten – ganz ohne zusätzliches Notieren.

Stufe 2: Ausbau zur rechtssicheren Unterstützung

Im zweiten Schritt geht es darum, die App rechtssicher zu gestalten. Für alle Bienenhalter:innen in Deutschland, die Lebensmittel in Verkehr bringen, gilt seit dem 28. Januar 2022 ein neues Tierarzneimittelgesetz. Dementsprechend ist es uns wichtig, dass in der App alle dokumentationspflichtigen Aspekte abgedeckt sind. Auch im Fall von zukünftigen Gesetzesänderungen, wären Anwender:innen unserer App auf diese Weise abgesichert. Ein integriertes Informations-Gadget soll Imker:innen zudem über aktuelle und neue Regelungen informieren. Auf diese Weise müssen sie sich nicht regelmäßig selbst über derartige Änderungen erkundigen und können somit Zeit sparen. Auch ein digitales Bestandsbuch innerhalb der App könnte helfen, dass dokumentationspflichtige Informationen nicht verloren gehen. Dabei ergab die von bee society durchgeführte Umfrage, dass knapp 70% der Befragten es für hilfreich erachten würden, auf die Daten der Bienenstöcke digital zugreifen zu können.

Stufe 3: Big Data Analysen zur Ableitung von Handlungsempfehlungen

Im dritten Schritt soll mithilfe von Big Data Analysen eine Ableitung von Handlungsempfehlungen für das Imkern ermöglicht werden. Da es sich bei 99% der Imker:innen um Hobby- und Nebenerwerbsimker:innen handelt, fehlt häufig die Zeit und das nötige Wissen, um sich Zugang zu neuen Forschungserkenntnissen zu verschaffen. Aufgrund dessen möchten wir mit unserer App eigene Daten sammeln und diese den Nutzer:innen in ausgewerteter Form zur Verfügung stellen. Aus solchen Daten könnten beispielsweise die effizientesten Vorgehensweisen und Handlungsempfehlungen für Imker:innen je nach Standort abgeleitet werden. Gerade in Zusammenhang mit den schwerwiegenden Herausforderungen, die durch den Klimawandel entstehen, sind derartige Tipps besonders hilfreich. Weiterhin existieren bislang keine anderen Imker-Apps, welche Handlungsempfehlungen auf Basis ausgewerteter Informationen der Nutzer:innen bereitstellen. Darum möchten wir den Zugang zu genau diesen Informationen, im Rahmen unserer App, ermöglichen. 

Stufe 4: Bereitstellung der Spracherfassung und -ausgabe für andere Imker Apps

Eine von uns vorab durchgeführte Marktanalyse verglich unter anderem Funktionen, Bedienbarkeit, Design, Schwachstellen sowie den Erfolg acht verschiedener Imkerapps. Die Analyse ergab dabei einige Schwachstellen wie ständiges Abstürzen, viel Werbung, ein hoher Preis oder geringe Benutzerfreundlichkeit. Außerdem verfügt keine der auf dem Markt verfügbaren Apps über eine digitale Sprachassistenz. Die von uns durchgeführte quantitative Umfrage zeigte jedoch, wie bereits erwähnt, den vorhandenen Bedarf einer solchen digitalen Sprachunterstützung auf. Dementsprechend soll im Rahmen des Projekts bee-society.digital eine App mit digitalem Sprachassistenten entwickelt werden. Nach der erfolgreichen Entwicklung unserer App, soll die Spracherfassung ebenfalls für andere Imker-Apps bereitgestellt werden. Auf diese Weise soll das Tool möglichst vielen Interessenten weiterhelfen. Unser Ziel ist es nicht, ein Alleinstellungsmerkmal zu generieren, sondern möglichst viele Imker:innen flächendeckend zu unterstützen. Ganz nach dem Motto: be part – bee society!

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Die Aufgaben der Bienenkönigin

Die Aufgaben der Bienenkönigin

Die Aufgaben der Bienenkönigin

Wer glaubt, die Bienenkönigin säße nur untätig im gemachten Nest, irrt. Wie ihre Artgenoss/inn/en übernimmt sie eine bedeutende Rolle: Als einzige fruchtbare Biene sorgt sie für den Nachwuchs, ist somit die wichtigste Biene im ganzen Stock und die Mutter aller dort lebenden Bienen.  

Perfekt organisiert: Der Bienenstaat

In einem Bienenstaat leben bis zu 80.000 Honigbienen. Dennoch herrscht hier alles andere als Chaos. Was auf den ersten Blick vielleicht wie ein großes Gewusel wirkt, ist ein perfekt durchorganisiertes System. Jede Biene hat ihre Aufgabe, und die Arbeitsteilung der drei verschiedenen Arten im Volk – den Arbeiterinnen, Drohnen und der Bienenkönigin – ist klar vorgegeben. Im Folgenden soll der Fokus auf der Tätigkeit der Bienenkönigin liegen. 

Die Bienenkönigin – das Oberhaupt der Honigbienen

Ob ein befruchtetes Ei eine Königin oder eine Arbeiterin wird, entscheidet sich über das Futter. Wird eine Larve nur mit Gélee Royal gefüttert, entsteht daraus eine Bienenkönigin. Diese schlüpft am schnellsten von allen Wesen im Bienenvolk und braucht von der Eiablage bis zum Schlupf 16 Tage. Im Vergleich hierzu: Arbeiterinnen schlüpfen nach 21 Tagen, Drohnen erst nach 24 Tagen.

Die Bienenkönigin nimmt eine Sonderstellung innerhalb des Bienenstaates ein. Von ihr gibt es in jedem Volk nur ein Exemplar. Ihre Hauptaufgabe ist die Erhaltung des Volkes durch Fortpflanzung. Denn die Königin ist die einzige Biene im Staat, die befruchtete Eier legen kann. 

Optisch ist die Bienenkönigin, auch Weisel oder Stockmutter genannt, leicht zu erkennen: Sie hat einen langen, schlanken Hinterleib und ist, mit ungefähr 18mm, deutlich länger als die Arbeiterinnen. Drohnen erkennt man an ihren großen Facettenaugen, und sie sind etwas größer und plumper als die Arbeitsbienen. Auch das Alter der Bienenkönigin ist im Vergleich zu ihren Artgenoss/inn/en beträchtlich: Die Bienenkönigin wird bis zu fünf Jahre alt, die Sommer-Arbeiterbiene bringt es auf nur etwa 35 Tage. Die Lebenserwartung der Drohne beträgt vier bis acht Wochen. 

Der Hochzeitsflug der Bienenkönigin

Ein bis zwei Wochen nach dem Schlüpfen bricht die Bienenkönigin zu einem einmaligen Hochzeitsflug auf. Hierbei paart sie sich mit bis zu zwölf Drohnen aus dem eigenen Volk und fremden Völkern, die sie durch das Absondern der sogenannten Königinnensubstanz anlockt. Während der Paarung nimmt die Königin bis zu zehn Millionen Spermien in ihrer Samenblase auf. Der dabei gesammelte Samenvorrat reicht für den Rest ihres Lebens

Drohnen – Nach der Paarungszeit droht der Tod

Männliche Bienen, die Drohnen, spielen im Bienenstaat nur eine untergeordnete Rolle. Ihr Leben ist ausschließlich der Fortpflanzung gewidmet, d.h. ihre einzige Aufgabe ist es, die Königin während des Hochzeitsfluges zu begatten. Sie beteiligen sich auch nicht an den anfallenden Arbeiten im Bienenstaat und müssen von den Arbeitsbienen gefüttert werden. Das bedeutet: Sie werden von den Arbeiterinnen gefüttert, bis sie nach etwas 10-14 Tagen geschlechtsreif sind. Danach verlassen sie den Bienenstock, um sich mit der jungen Bienenkönigin zu paaren. Nach dem Ende der Paarungszeit haben sie für den Bienenstaat ausgedient, und ihnen droht ein grausames Ende: In der sogenannten „Drohnenschlacht“ im August werden sie von ihren weiblichen Artgenossen gebissen, aus dem Bienenstock gedrängt, gestochen und, da sie sich selbst nun nicht mehr ernähren können, sterben sie einen kläglichen Hungertod. 

Ein Ei pro Minute

Nach dem Hochzeitsflug und vollzogenen Geschlechtsakt kehrt die Jungkönigin in den Stock zurück. 4-5 Tage nach der Begattung fängt sie mit der Eiablage an. Pro Tag legt sie nun bis zu 1.500 Eier – jedes in eine eigene Brutzelle, die von den Arbeiterinnen vorbereitet wurde. In Spitzenzeiten sind sogar Maximalwerte von bis zu 2.000 Eiern möglich. Das Gewicht der Eier übersteigt dann das eigene Körpergewicht der Königin. Nach drei Tagen schlüpfen aus den Eiern kleine weiße Larven. Aus den befruchteten Eiern entwickeln sich die Arbeiterinnen, aus den unbefruchteten schlüpfen die Drohnen. Um ihre Fütterung kümmern sich jetzt die Arbeiterbienen.

Die Bienenkönigin: Ihr einzigartiger Duft sorgt für Harmonie

Neben dem Ablegen der Eier übernimmt die Bienenkönigin eine weitere wichtige Aufgabe: Sie sorgt für ein harmonisches Zusammenleben aller Honigbienen sowie die Aufrechterhaltung der Arbeitsteilung im Staat. Das geschieht, indem sie die sogenannte Königinnensubstanz (Pheromone) abgibt, die die Arbeitsbienen bei der Brutpflege von der Königin ablecken. Dieses Pheromongemisch löst bei ihnen ein wohliges Gefühl aus und sorgt dafür, ihr Lernverhalten zu unterstützen, dass sich die Bienen bei ihrer Arbeit wohlfühlen, sie auch während des Schwärmens zusammenzuhalten sowie dass ihre Geschlechtlichkeit gehemmt ist. 

Des Weiteren signalisiert das Königinnenpheromon den richtigen Zeitpunkt für die Aufzucht einer Ersatzkönigin. 
Jedes Jahr macht die Königin Platz für eine Nachfolgerin und schwärmt im Frühsommer mit Tausenden Bienen aus. Vor dem Ausschwärmen legt sie in ihrem alten Staat Eier in die dafür vorbereiteten Weiselzellen. Nun wird eine neue Königin herangezogen. 

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Honigernte und Honiggewinnung

Honigernte und Honiggewinnung

Honigernte und Honiggewinnung

Die Biene ist ein faszinierendes Wesen und hat einen häufig unterschätzten, beträchtlichen Einfluss auf unser Leben. Ihre Bestäubungsleistung ist dabei von zentraler Bedeutung. Das kleine Insekt sichert uns die Vielfalt an Nahrungsmitteln und ist hauptverantwortlich für gute Ernten und ökologische Artenvielfalt. Noch dazu schenkt uns die Honigbiene ein wertvolles und gesundes (Neben-)Produkt: ihren Honig. 

Im Folgenden erfährst du, welchen Aufwand der Imker für die Honigernte betreibt, welches Equipment er braucht, welche Vorschriften er hinsichtlich der Hygiene beachten muss und welche Arbeitsschritte erforderlich sind. 

Grundlagen der Honiggewinnung

Der Unterschied zwischen Wabenhonig undSchleuderhonig

Im Bienenstock legt das Bienenvolk Waben aus Wachs an, um dort seine Brut aufzuziehen und Honig als Nahrung einzulagern. Die Wachswaben stellen die Bienen entweder selbst her oder bekommen sie vom Imker in Form von sogenannten Mittelwänden als Hilfestellung angeboten. In den brutfreien Honigwaben sammeln sie den Blütennektar und verarbeiten ihn zu Honig. Ist dieser reif, verschließen die Bienen die Waben mit einem Wachsdeckelchen. 

Honig kann auf zwei Arten gewonnen werden: Als Wabenhonig oder als geschleuderter Honig. Zur Herstellung von herkömmlichem Honig entfernt der Imker die Wachsdeckel und schleudert den Honig mit einer Honigschleuder aus den Waben heraus. Dabei sind in der Regel noch nicht alle Waben gedeckelt. Beim Wabenhonig verbleibt der Honig hingegen in den verschlossenen Waben. Der Imker erntet die Wabenplatten und schneidet sie zum Verkauf höchstens portionsweise in Stücke. Ansonsten bleibt Wabenhonig vollkommen unbehandelt. Wabenhonig besteht also nicht nur aus Honig, sondern zudem aus Bienenwachs, Propolis und zum Teil aus Bienenbrot.  Als Bienenbrot bezeichnen Imker die von den Bienen eingelagerten und fermentierten Blütenpollen. Propolis ist eine harzartige Substanz, die den Bienen als Dichtungsmaterial dient. Da der Imker bei der Ernte von Wabenhonig wartet, bis alle Waben gedeckelt sind, ist er in der Regel insgesamt noch etwas reifer als geschleuderter Honig. Die Gewinnung dieser Art von Honig erfordert jedoch Erfahrung, ein spezielles Management, das Vorhandensein eines kräftigen Bienenvolks und schließlich eine hohe Nektarproduktion in der Region. Daher üben Neuimker oft einige Jahre lang das Standardverfahren der Honiggewinnung aus, bevor sie sich an die Wabenhonigproduktion wagen. Auf das übliche Verfahren der Honigschleuderung, welches rund 97 Prozent der Honiggewinnung ausmacht, soll auch im Folgenden eingegangen werden.

Wichtige Hygienemaßnahmen 

Bei Honig handelt es sich um ein Lebensmittel. Das bedeutet: Jeder Imker ist für die Lebensmittelsicherheit der von ihm in den Handel gebrachten Imkereiprodukte verantwortlich. Um die Qualität seines Honigs zu sichern, ist demnach größte Sorgfalt nötig. Räume und sonstige Arbeitsbereiche müssen so konzipiert sein, dass eine gute Lebensmittelhygiene gewährleistet ist. Die Bereiche sollten außerdem so beschaffen sein, dass nichts in den Honig gelangen kann, also Verunreinigungen ausgeschlossen sind. Wichtig ist auch, dass die Räume, Armaturen und Gerätschaften entsprechend leicht zu reinigen sein. Bevor der Honig geschleudert oder bearbeitet wird, vergewissert sich der Imker über den einwandfreien Zustand der Räumlichkeiten und Gerätschaften. Auch die Gläser, in die der Honig abgefüllt wird, müssen hygienisch sauber sein. Personen, die mit Lebensmitteln umgehen, sollten natürlich auch für sich selbst ein hohes Maß an persönlicher Hygiene einhalten. Dafür ist eine geeignete und saubere Arbeitskleidung und beim Umgang mit offenen Lebensmitteln eine Kopfbedeckung zu tragen. Die Räumlichkeiten sind stets bienendicht geschlossen zu halten! 

Der richtige Zeitpunkt für die Ernte 

Erst, wenn die Arbeitsbienen den Nektar zu Honig verarbeitet haben, kann geerntet werden. Wird der Honig zu früh geerntet, enthält er zu viel Wasser und kann gären. Optimalerweise liegt der Wassergehalt unter 18 Prozent.Die einfachste Methode festzustellen, ob die Honigwaben reif sind, ist es, hier den Bienen zu vertrauen. Sind die Honigwaben zu mindestens zwei Dritteln verdeckelt, ist der Honig normalerweise reif. Ist der Imker sich nicht sicher, kann eine Spritzprobe helfen. Dabei hält er die Wabe waagerecht über eine Platte und stößt kurz und ruckartig darauf. Spritzt der Honig aus der Wabe heraus, ist er noch nicht reif.

Im Normalfall findet die Honigschleuderung überwiegend in den Monaten Mai bis August statt, immer nach der Hauptnektarproduktion der Pflanzen in unserem Gebiet. Empfehlenswert ist es, den Honig morgens zu entnehmen. Denn über die Nacht haben die Bienen keinen frischen Nektar eingetragen und konnten den Honig trocknen. Wird später am Tag geerntet, befindet sich in den Waben ggf. bereits wieder frischer Nektar, der den Wassergehalt anhebt.

 

Das grundlegende Equipment für die Honigschleuderung

Die grundlegenden Werkzeuge, die der Imker für die Honigschleuderung benötigt, sind: eine Werkbank, eine Honigschleuder aus rostfreiem Stahl für 4 Rahmen (es gibt elektrische Modelle und günstigere, manuelle Modelle), ein Schälmesser, eine Holz- oder Plastikgabel, ein Doppelsieb-Honigfilter, ein Reifungskessel mit Zapfhahn und natürlich Dosen oder Gläser zum Abfüllen des Honigs. Häufig kann sich der Imker die Honigschleuder und den Rest der Ausrüstung auch bei einem örtlichen Imkerverein ausleihen.

Von der Ernte bis zur Abfüllung

Das Entdeckeln der Honigwaben

Die Honigzellen sind mit einem Wachsdeckel verschlossen und müssen vor dem Schleudern geöffnet werden. Dazu wählt der Imker sorgfältig die Rähmchen aus, die für die Honigernte geeignet sind. Im nächsten Schritt stellt er seine Rähmchen in einem Innenraum auf die Werkbank und entfernt die Wachsdeckel von den Waben, da der Honig sonst in den Zellen „eingeschlossen“ ist und nicht geschleudert werden kann. Es ist wichtig, dass dieser Raum (wie unter „Hygienemaßnahmen“ beschrieben) sauber ist, über Strom und Wasser verfügt, gut beleuchtet und belüftet ist und natürlich keine Honigbienen oder andere Insekten eindringen können. 

Zum Entfernen des Wachses kann das dafür typisch verwendete Entdeckelungsgeschirr wie die Entdeckelungsgabel oder das elektrische Entdeckelungsmesser verwendet werden, um das Wachs vorsichtig von den Rähmchen zu entfernen  und ohne die Waben zu beschädigen. Wenn die Klinge dabei erhitzt wird, läuft der gesamte Prozess der Wachsentfernung effizienter und reibungsloser ab. Das dabei gewonnen Entdeckelungswachs wird in einen Behälter (in der Regel die Auffangwanne der Entdeckelungsvorrichtung) abgestreift, gesammelt und kann später dem eigenen Wachskreislauf zugeführt werden. 

Vorgehen für ein schonendes Honigschleudern

Danach werden die Rähmchen in die Honigschleuder gelegt. Eine Honigschleuder ist ein Gerät, das mit Hilfe der Zentrifugalkraft den reinen Honig aus den Rähmchen in unsere Gläser fließen lässt.                                                                          Es gibt viele unterschiedliche Schleudermodelle. Welche Wabenanzahl gleichzeitig geschleudert werden kann, ob mit Motor oder manuell betrieben, ob Waben selbstwendend oder nicht… diese Entscheidung hängt letztendlich von der Einstellung des Imkers, der Betriebsgröße und der Investitionsbereitschaft ab. Wichtig beim Schleudervorgang an sich ist immer ein vorsichtiges Anschleudern, um ein Brechen der Waben zu vermeiden, und eine gleichmäßige Gewichtsverteilung für die Vermeidung  von Unwucht.  Der Imker startet die Schleuder also bei niedriger Geschwindigkeit, bis eine große Menge Honig austritt und beschleunigt dann allmählich. Durch die Zentrifugalkraft der Honigschleuder löst sich der Honig aus den Waben und wird an die Trommelwand geschleudert. Dann stoppt er die Schleuder und dreht die Rähmchen auf die andere Seite, um auch den innen sitzenden Hönig lösen zu können. Nun wiederholt er den Vorgang. 

Sieben, Rühren und Abfüllen

Wenn der Imker mit dem Schleudern fertig ist, öffnet er den Honighahn und lässt den Honig durch ein Spitzsieb in den Auffangkübel laufen. Das Sieb dient dem Zweck, Wachsreste aus dem Honig herauszufiltern. Danach sollte er den Honig für einige Stunden geschlossen ruhen und dadurch klären lassen. Hierbei steigen restliche Wachspartikel, Pollenreste und Luftblasen an die Oberfläche, die er dann abschäumen kann. Gut ist es, den Honig nach dem Klären zunächst in einem großen Gebinde zu einer optimalen Konsistenz zu rühren und dann abzufüllen. Um eine angenehm cremige Streichfähigkeit des Honigs zu erreichen, empfiehlt es sich Honig, welcher natürlicherweise schnell auskristallisieren würde, nach dem Klären und vor dem Abfüllen zu einer optimalen Konsistenz zu rühren. 

Wichtig ist dabei, zu beachten: Honig kann verschiedene Konsistenzen annehmen – je nach Sorte und danach, von welcher Zuckerart er am meisten enthält. Einige Honigsorten müssen daher ggf. über viele Tage bis Wochen gerührt werden. So wird reiner Robinienhonig mit hauptsächlich Fructose kaum fest, und Rapshonig, der mehrheitlich Glucose enthält, kristallisiert schnell aus und wird fest.

Honig, der schnell fest wird, sollte zeitnah nach dem Schleudern gerührt werden. So erhält er eine cremige Konsistenz. Zeitnah bedeutet in etwa zwei bis drei Tage nach der Ernte bzw. dann, wenn der Honig anfängt zu kristallisieren.

Rühren kann der Imker per Hand oder mit einer Rührmaschine. Per Hand erledigen es die meisten Imker mit dem Klassiker: dem „Auf und Ab“. Rührmaschinen gibt es im Fachhandel ganz unterschiedliche. Es sollte immer eine neue bzw. sehr saubere Maschine gewählt werden, und keine, die auch als Bohrmaschine im Einsatz ist. Denn sonst besteht die Gefahr, dass Stäube von Holz oder Wänden, die man durchbohrt hat, in den Honig gelangen.

Nun wird so lange gerührt, bis sich der Honig aufhellt und zähflüssiger, aber noch abfüllfähig ist.

Honig etikettieren: Muss das sein?

Honig, der verkauft oder auch nur verschenkt wird, braucht immer ein Etikett. Darauf macht der Imker nicht nur deutlich, wer den Honig geschleudert und abgefüllt hat, sondern auch, wer für seine Qualität und einwandfreien Zustand haftet. So gelten Pflichtangaben, die jedes Etikett enthalten muss.

Diese Angaben sind Pflicht fürs Honigetikett

  • die Verkehrsbezeichnung, also der Begriff „Honig“, der durch die Sorte oder eine kleine Präzisierung wie „Blüten-“ ergänzt werden darf,
  • das Ursprungsland in Form der Bezeichnungen „Deutscher Honig“ oder „Herkunftsland Deutschland“ oder „Honig aus Deutschland“,
  • Name und Anschrift des Imkers oder Honigverkäufers,
  • die Füllmenge, deren Schriftgröße mindestens vier Millimeter groß sein muss,
  • das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD),
  • und eine Loskennzeichnung zur Rückverfolgbarkeit. Entfallen kann die Loskennzeichnung, wenn auf dem Etikett ein tagesgenaues MHD angegeben ist.

Die Lagerung

Um die hohe Qualität von naturbelassenem Honig möglichst lange zu bewahren, ist eine richtige Lagerung wichtig. Honig ist im Gegensatz zu fast allen anderen Nahrungsmitteln bei entsprechender Lagerung über Jahre hinweg ohne Qualitätseinbußen lagerfähig. Der hohe Zucker- und der geringe Wassergehalt sowie die Inhibine (Wirkstoffe, die das Wachstum von Keimen hemmen) verhindern, dass sich Bakterien und andere Mikroorganismen vermehren können. Honig ist hitze- und lichtempfindlich, hygroskopisch (wasserziehend) und nimmt schnell fremde Gerüche und Geschmäcker an. Die Ansprüche an einen Lagerraum sollten also kühl, trocken und dunkel sein. Dort wird der Honig bis zu seinem Verzehr oder Verkauf in luftdicht verschlossene Gläser abgefüllt und gelagert. Honig muss immer in fest verschlossenen Gläsern gelagert werden, da er sonst Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen und gären könnte. So behält er jahrelang seine Qualität.            

Bon Appétit!








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