Imkerei und moderne Technik – geht das?

von | 10.10.22 | bee-society.digital

In unserem Projekt bee-society.digital dreht sich alles darum, digitale und intelligente Lösungen für die traditionelle Imkerei zu entwickeln. Für viele passen Imkerei und Technik auf den ersten Blick wahrscheinlich genauso gut zusammen wie Ketchup und Müsli. Allerdings bietet die Kombination aus Imkerei und moderner Technik eine gewinnbringende Chance für eine optimierte Bienenhaltung. Genau deshalb möchten wir dir die Hintergründe zu unserer Recherche des Projekts bee-society.digital aufzeigen. Einige Auszüge aus dem Interview mit unserem Entwickler Nic gewähren euch spannende Einblicke in die noch unausgeschöpften Lösungen von morgen. 

Die Motivation hinter unserer Recherche war es, eine Antwort darauf zu finden, wie man Imker:innen mit digitalen, intelligenten Lösungen bestmöglich unterstützen kann. Weiterhin war es unser Ziel herauszufinden, welche Projekte und fertige Lösungen bereits existieren. 

Vor Beginn der Recherche hatte Nic bereits einige Thesen aufgestellt. Unser Thesen-Check fasst die Thesen und Rechercheergebnisse nochmal prägnant für euch zusammen: 

1.  Es gibt noch wenig Forschung und fertige Lösungen

Teils, teils!

Es zeigt sich, dass es bereits diverse Forschungsprojekte zu dem Thema gibt. Diese Untersuchungen fallen unter den Begriff Precision Beekeeping – also dem Sammeln und Auswerten von Daten über die Bienenvölker, mit dem Ziel die Produktivität der Bienen zu steigern und gleichzeitig den aktiven Eingriff in die Bienenstöcke so weit wie möglich zu reduzieren. Allein in dem Artikel Toward an intelligent and efficient beehive: A survey of precision beekeeping systems and services wurden 86 verschiedene Publikationen zum Thema Precision Beekeeping betrachtet. Das zeigt, dass Precision Beekeeping immer noch ein aktuelles und wachsendes Gebiet ist. Leider ist es schwierig, den Fortschritt von Precision Beekeeping zu verfolgen, weil viele Forschungsgruppen spontan von der Bildfläche verschwinden, ihre Ergebnisse nicht veröffentlichen oder versuchen, ein Business zu starten.

2.  Es könnte möglich sein, das Schwarmverhalten der Bienen mit ausreichender Sensorik und Datenauswertung/ künstlicher Intelligenz vorherzusagen. 

Richtig!

Insgesamt gibt es rund 13 Artikel zum Thema Schwarmvorhersage. Dabei sticht der Artikel A Preliminary Study of Sounds Emitted by Honey Bees in a Beehive besonders heraus. Die Forscher:innen zeigen, dass sie in der Lage sind, das Schwärmen mit 90%iger Wahrscheinlichkeit, durchschnittlich 22 Tage im Voraus, vorhersagen zu können. Dafür messen sie die Vibrationen innerhalb des Bienenstocks. Bestimmte Frequenzen deuten auf ein anstehendes Schwärmen hin. Auch wenn diese Ergebnisse auf den ersten Blick sehr vielversprechend sind, gibt es unterschiedliche Reaktionen. Die Standardabweichung der durchschnittlich 22 Tage ist nicht angegeben und nach dem ersten Schwärmen des Jahres kommt es zu einer stark erhöhten Zahl falscher Ergebnisse. Außerdem stellt sich die Frage: Wollen (Hobby-)Imker:innen überhaupt ihre Bienenstöcke mit allen möglichen Sensoren ausstatten, um Hilfe bei der Überprüfung ihrer Bienen zu bekommen? Oder genießen sie die technikfreie Zeit und den regelmäßigen Kontrollgang sowieso? Diese Fragestellung hat uns nach der Recherche auf die Idee gebracht, eine Umfrage für Imker:innen zu erstellen, um genau das herauszufinden.

3.  Es könnte möglich sein, die Umgebung per Satellitenbildern/Kartendaten zu analysieren und, basierend darauf, den Standort für Bienenvölker zu optimieren.

Unklar!

Zum Thema Standortoptimierung gibt es nicht sehr viele Projekte. Hier zeigt sich besonders, dass diese nicht so leicht umsetzbar ist. Ein Projekt, das sehr vielversprechend klang, ist ‚PASST‘ (Precision Apiculture Supported by Space Technologies), das mithilfe von Satellitenbildern die Standortfindung unterstützen will. Auch hier ist leider das letzte Update zu dem Thema bereits 2019 erschienen.

Fazit

Weitere Erkenntnisse aus der Recherche waren, dass sich verschiedene Bienenvölker aufgrund ihrer Einzigartigkeit  zu verschiedenen Jahreszeiten unterschiedlich verhalten. Deswegen braucht man theoretisch über das ganze Jahr Daten von vielen verschiedenen Völkern. Dieser Datensammlungs-Prozess kann sehr mühsam und langwierig sein.  Außerdem sind Ergebnisse aus Publikationen schwer zu replizieren, da kleine Unterschiede im experimentellen Setup (z.B. wo genau die Sensoren angebracht sind) Auswirkungen auf die Ergebnisse haben können. Viele Artikel gehen auch oft nicht auf den genauen experimentellen Aufbau ein. Hinzu kommt, dass in 70% aller Artikel weder der Energieverbrauch noch die Kosten erwähnt werden, obwohl beides wichtige Faktoren sind. Abschließend lässt sich festhalten: Es gibt zwar schon Unternehmen, die derartige Lösungen anbieten, allerdings gibt es noch keine Lösung, die sie großflächig durchgesetzt hat. Eine Lösung, die auf den ersten Blick einen sehr guten Eindruck macht, ist zum Beispiel die BuzzBox, die aus dem Open Source Beehives Project entstanden ist. Das Feedback der Nutzer:innen ist hier aber gemischt und es ist auch nicht ganz klar, was der aktuelle Stand des Produkts ist.
Insgesamt hat die Recherche vor allem eine Frage aufgeworfen: Wollen (Hobby-)Imker:innen überhaupt mehr digitale Unterstützung und wenn ja, welche? Aufgrund dessen haben wir uns vor einiger Zeit dazu entschieden, eine Umfrage zu starten. Über die Ergebnisse berichten wir euch in unserem nächsten Blogbeitrag. 

Verwendung für den Menschen

Während Propolis für die Bienen als Bau- und Abdichtungsmaterial dient, ist es für den Menschen noch auf viele weitere verschiedene Arten anwendbar. Man unterscheidet bei unseren Anwendungsbereichen zwischen der äußeren und der inneren Anwendung. Die äußere Anwendung beschreibt das Auftragen auf der Haut, um diese zu pflegen oder bei Verletzungen bei der Heilung zu unterstützen. Propolis wird oft als wahres Allheilmittel angepriesen und kann bei Hautunreinheiten, kleineren Verbrennungen, Ekzemen, Lippen- und Zahnfleischreizungen sowie rheumatischen Beschwerden lindernd wirken. Für eine solche Anwendung gibt es das Mittel als Salbe zu kaufen. Die innere Anwendung beschreibt den Verzehr der Mischung, was das Immunsystem stärken, die Darmfunktion regeln und Erkältungskrankheiten präventiv vorbeugen kann. Außerdem kann Propolis laut Studien antimikrobiell gegen zahlreiche Bakterienarten wirken und ist somit ein hilfreiches Mittel um Mikroben auszuschalten, noch bevor sie sich im Organismus breit machen. Man kann also darauf schließen, dass eine dauerhafte Anwendung von Propolis, vor allem eine innere Anwendung, durchaus Sinn machen würde. Aus diesem Grund gibt es Propolis in verarbeitet in Tabletten, Kapseln, Salben und Kosmetik in verschiedensten Reformhäusern und Bioläden zu kaufen, wobei euer lokaler Imker selbstverständlich die nachhaltigste Anlaufstation ist.

Risiken und Nebenwirkungen

Zwar scheinen die positiven Eigenschaften von Propolis stark zu überwiegen, jedoch sollten trotzdem die Gefahren einer Allergie nicht außer Acht gelassen werden. 4,2% der Bevölkerung erfahren allergische Reaktionen durch das Naturprodukt. Wer also auf Bienen- und Wespenstiche allergisch reagiert oder schwanger ist, sollte eventuell auf eine Anwendung verzichten. Stillenden und Schwangeren wird auch abgeraten, Propolis zu nutzen.
Falls du allerdings nicht zu den genannten Risikogruppen gehörst, ist die Wahrscheinlichkeit von der Einnahme von Propolis profitieren zu können hoch. Wir von der Bee Society arbeiten mit zahlreichen Imkern zusammen, um den Bienen eine sichere Umgebung zu gewährleisten, damit sie das Propolis nicht nur für uns, sondern auch für sich produzieren und nutzen können. Unterstütze uns bei unserem Vorhaben, eine gesündere und bienenfreundliche Umgebung zu schaffen.

Du kannst ein Teil der Lösung sein

Ihr seid ein Unternehmen?
Dann könnt Ihr als Unternehmen Verantwortung übernehmen. Sponsert Bienenvölker bei bee society und leistet so als Unternehmen Euren Beitrag zur gesellschaftlichen Verantwortung.
Nachhaltig und unbürokratisch.
Eine Win-Win-Situation für Euer Unternehmen, die Bienen und die Gesellschaft.

Aber auch als Privatperson könnt ihr viel für die Bienen tun. Ein wesentlicher Punkt sind zum Beispiel insektenfreundlich angelegte Gärten, mit verschiedenen Blühpflanzen. Unterstützt die Bienen und die Imker vor Ort durch den Kauf von ihrem regionalen Honig.