Was ist das Bienenjahr, und was passiert in den einzelnen Jahreszeiten?
Anders als unser Kalenderjahr, beginnt das Bienenjahr nicht im Januar. Der Jahreszyklus der Biene ist, zum einen, abhängig von den klimatischen Bedingungen, zum anderen von dem Futterangebot in ihrer Umgebung. Hinzu kommt der regionale Faktor. Prinzipiell ist der Jahreszyklus der Biene immer gleich. Er kann sich aber, je nach Wetter und Volksentwicklung, auch mal um einige Wochen verschieben. Deshalb sollte der Imker, die Natur und die Bienenvölker ständig beobachten und sich dementsprechend dem Zyklus der Bienen anpassen.
Im Allgemeinen wird das Bienenjahr in vier Phasen eingeteilt:
1.) Absteigende Entwicklung (von August bis September/Oktober)
2.) Die Winterruhe (von Oktober/November bis Februar)
3.) Aufsteigende Entwicklung (von März bis April) und
4.) Sommer (von Mai bis Juli).
Für die Imker beginnt die Jahresrechnung der Biene offiziell im August. Nach dem Monat Juli endet das Bienenjahr. Danach wiederholt sich der Ablauf.
Die Absteigende Entwicklung im Bienenjahr
Während wir Menschen im August noch die spätsommerlichen Temperaturen genießen, beginnen die Bienen bereits mit ihren Vorbereitungen auf die Winterzeit. Sie stellen ihre Wachsproduktion ein, sammeln die letzten Pollen und dichten kleine Öffnungen des Bienenstocks mittels Bienenharz ab.
Um das Volk sicher durch den Winter zu bringen, schlüpfen nun die langlebigen Winterbienen. Diese werden von ihren Artgenossinnen besonders intensiv gepflegt. Denn je mehr Bienen überwintern, umso leichter ist es in der kalten Jahreszeit, Wärme im Bienenstock zu erzeugen.
Dagegen haben die Drohnen ihre Pflicht erfüllt (Begattung der Königin). Sie wären nur noch unnötige Fresser und werden von den Arbeiterinnen aus dem Stock vertrieben. Die Königin stellt allmählich ihre Eiablage ein. Währenddessen legen die Arbeiterinnen die letzten Honigvorräte des Sommers für den Winter an.
Winterruhe – nun wird zusammengekuschelt
Die Winterruhe ist von der Außentemperatur abhängig und beginnt etwa im Oktober. Nun kehrt allmählich Ruhe im Bienenstock ein. Das Volk hört auf zu brüten und auszufliegen. Nach den ersten Nachtfrösten rücken die Bienen dichter zusammen und bilden eine Wintertraube. Ihre Nahrung ist der eingelagerte Honig. Die Königin befindet sich im Zentrum der Traube, da es zu diesem Zeitpunkt der wärmste Platz im Bienenstock ist. Hier herrschen wohlige Temperaturen zwischen 28-30 Grad Celsius.
Um zu verhindern, dass die Temperatur sinkt, erzeugen die Bienen durch Zitterbewegungen der Flugmuskulatur die nötige Nestwärme. Damit alle angenehm warm bleiben, bedienen sie sich eines Rotationssystems. Das heißt: Ausgekühlte Bienen vom Äußeren der Wintertraube wandern ins Innere, während die Bienen von innen langsam nach außen wandern. So besteht, auch bei sehr kalten Temperaturen, für alle eine hohe Lebenserwartung.
Die Aufsteigende Entwicklung im Bienenjahr
Ab März wird es wieder so langsam lebendig im Bienenstock. Sobald die Außentemperaturen auf ca. 10 Grad Celsius gestiegen sind, beginnen die Bienen mit ihren Reinigungsflügen. Bienen sind sehr reinliche Tiere und würden im gesunden Zustand nie ihren Stock verunreinigen. Daher ist es, nach der langen Winterruhe im Bienenstock, nun dringend notwendig, die Kotblase zu entleeren. Zusätzlich nutzen die Bienen ihren Reinigungsflug für Erkundigungsflüge. Außerdem werden nun tote Bienen, welche sich im Winter im Stock angesammelt haben, entsorgt.
Sobald Pollen verfügbar sind, beginnt der Brutbetrieb. Die langlebigen Winterbienen werden durch junge Sommerbienen ersetzt. Sie beginnen mit ihren Ausflügen, um Pollen und Nektar zu sammeln. Schließlich müssen sie ihre Königin mit ausreichend Nahrung versorgen, denn in dieser Phase beginnt das Oberhaupt des Bienenvolkes mit der Eiablage. Und diese bedarf viel Energie. Auch werden die Pollen für die Aufzucht der Jungbienen benötigt.
Sommer – Zeit zum Schwärmen
Ab Mai ist der Zeitpunkt der Vermehrung gekommen – die Schwarmzeit. Durch das große Blütenangebot entwickelt sich das Bienenvolk rasant, und die Entwicklung erreicht ihren Höhepunkt. Grund dafür ist die hohe Legeleistung der Bienenkönigin. Am Tag legt sie bis zu 1500 Eier. Aus den unbefruchteten Eiern entstehen die Drohnen. Ist das Bienenvolk nun stark und groß genug, wird es langsam zu eng im Bienenstock.
In dieser Phase teilt sich der Bienenstaat. Ein Teil des Volkes schwärmt mit der alten Königin aus, um einen neuen Standort für den Bienenstock zu suchen. Der andere Teil bleibt in der alten Behausung zurück und zieht sich eine neue Königin auf. Diese zieht 6 bis 10 Tage nach ihrem Schlupf bei gutem Wetter zum sogenannten Hochzeitsflug aus. Im Flug paart sie sich mit mehreren Drohnen. Die Spermien bewahrt sie bis an ihr Lebensende in ihrer Samenblase auf.
Eine Bienenkönigin kann bis zu 5 Jahre alt werden und legt in diesen Monaten ca. 1500-2000 Eier pro Tag. Währenddessen sichern die Arbeiterbienen den Wintervorrat an Pollen und Nektar. Mit dem Monat Juli legt die Königin allmählich weniger Eier, damit das Volk nicht zu groß für den Winter wird. Nun endet das Bienenjahr, und mit Beginn des Monats August wiederholt sich der Ablauf erneut.
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